Interview

10 Fragen an Susanne Charisse Tara

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Ich habe schon als kleines Kind gerne gemalt und später in Malkurs, Töpferkurs, Schule, Freizeit, Sommerakademie alle möglichen kreativen Techniken kennengelernt und meinen Stil weiterentwickelt. Die Malerei macht mir große Freude und begeistert mich immer wieder neu.

Was inspiriert Sie? Wie finden Sie Ihre Motive?

Meine Motive finde ich meist draußen: Lebewesen, Alltagsszenen, Natur, Meer. Ich male sehr gerne Portraits, und letztendlich ist jedes Bild ein Portrait - auch ein Schiff oder ein Schaf. Ich fertige eine Fotografie von meinem Motiv an und male nach dem Foto. Alles was mich fasziniert - erheitert - persönlich etwas bedeutet kann zum Motiv werden.

Wo entstehen Ihre Kunstwerke?

Meine Kunstwerke entstehen in meinem kleinen Atelier bei mir zuhause, und meistens mit Musik.

Wie haben Sie Ihr künstlerisches Handwerk gelernt?

Kunst kommt von Können, und Können kommt vom stetigen Tun. Ich habe mein Leben lang gerne gemalt, und mir überall Anregungen geholt: in Ausstellungen, aus Kunstbüchern, im Gespräch mit anderen MalerInnen, bei der Sommerakademie für Malerei Pentiment. Und ich male, male, male.

Was ist für Sie persönlich das Wichtigste, das jemals jemand über ein Kunstwerk von Ihnen gesagt oder geschrieben hat?

"Das ist kein Fehler, das ist künstlerische Freiheit! Es gibt keine Fehler in der Kunst!" Meine Patentante sagte das zu mir, als ich ihr eine Zeichnung von mir zeigte mit der Anmerkung, dass mir jene Ecke rechts unten nicht so gut gefiele. Ich war elf Jahre alt und dieser Rat hat mir sehr gutgetan!

In 3 Sätzen: Warum machen Sie Kunst?

Ich mache Kunst, weil es mir Freude macht, die Welt so zu zeigen, wie ich sie sehe. Die Kunst ist frei. Ich kann die Dinge farbiger und lebendiger machen, ich kann Störendes weglassen, ich kann den Ausschnitt so wählen, dass das für mich Wesentliche deutlich zum Ausdruck kommt. Das Malen empfinde ich als Spannung-Entspannung zugleich und meditativ.

Welche Techniken bevorzugen Sie und warum?

Ich male am liebsten in wasservermalbarer Ölfarbe auf Leinwand. Ölfarbe trocknet nicht zu schnell, so dass sich das Bild während des Malens lebendig entwickeln und verändern kann. Ich empfinde Ölfarbe als "sinnlicher" als Acryl. Und ich kann auf der Leinwand mischen, wenn ich möchte - so sind die Farben variantenreicher als vorgefertigte Farbtöne.

Wie lange brauchen Sie in der Regel für ein Kunstwerk?

Von meinen Streifzügen zur Motivsuche durch Hamburg und auf Reisen über die Vorbereitung/farbliche Grundierung der Leinwand bis hin zum eigentlichen konkreten Malen benötigt ein Bild mehrere Wochen, manchmal Monate. Die "Leinwandmalzeit" beträgt zwischen Stunden und Tagen, manchmal mit Unterbrechungen. Danach muss das Bild noch durchtrocknen.

Gibt es Menschen, die Ihre Kunst beeinflusst haben?

Vincent van Gogh wegen seiner Direktheit und überwältigenden Farbigkeit. Die Impressionisten Monet, Renoir durch ihre Intensität der Wiedergabe des Lebendigen. Max Beckmann und Edvard Munch, Frida Kahlo, Paula Modersohn-Becker und Oskar Kokoschka. Das Feedback derjenigen, die meine Bilder betrachten und darauf reagieren, ist für mich sehr wichtig.

Welche Frage haben wir Ihnen nicht gestellt, die Sie hier gerne noch beantworten möchten?

Was ist das nächste Projekt? Die "Corona-Serie". Meine nächste Ausstellung findet in der Kursana-Residenz in Hamburg-Niendorf statt. Leider hat sich der Termin Corona-bedingt verschoben. Sobald der konkrete Termin feststeht, finden Sie ihn unter "Ausstellungen". - Falls Sie sich ein besonderes Bildmotiv wünschen: Ich nehme auch Aufträge und Bestellungen entgegen.