Interview

10 Fragen an Kirsten Einemann

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Gemalt und gezeichnet habe ich schon, seit ich denken kann. Ich habe es schon immer geliebt.

Was inspiriert Sie? Wie finden Sie Ihre Motive?

Meine Werke entstehen seit Jahrzehnten zumeist intuitiv, aus mir selbst heraus, da ist zunächst nur die weiße Fläche. Ich liebe es, zu Beginn Farben ineinander laufen zu lassen, den Zufall mitspielen zu lassen, bis ich irgendwas darin erkenne und darauf aufbauen kann. Oft wird mir erst nachher klar, was da alles an Eindrücken von meinem Leben, von meinen Interessen, von Reisen oder von Büchern mit eingeflossen ist.

Wo entstehen Ihre Kunstwerke?

In meinem Atelier zuhause. Auch liebend gern, aber inzwischen sehr selten, bei Sommerwetter im Garten.

Wie haben Sie Ihr künstlerisches Handwerk gelernt?

Durch mein häufiges Malen und Zeichnen. Im Magister-Kunststudium hingegen habe ich hauptsächlich spannendes Hintergrundwissen gesammelt. Praktische Seminare wie etwa Porträt- und Aktzeichnen waren auch hilfreich. Meinen künstlerischen Stil hat das Studium jedoch kaum beeinflusst, denn ich habe schon immer mein „eigenes Ding“ gemacht und mich auch von Professoren davon nicht abbringen lassen.

Was ist für Sie persönlich das Wichtigste, das jemals jemand über ein Kunstwerk von Ihnen gesagt oder geschrieben hat?

„Du bist eine richtige Künstlerin, durch und durch, du hast echt was zu sagen.“ - „Ich muss da immer hinschauen, das lässt mich nicht los.“ - „Deine Werke haben eine sehr große Ausstrahlung, sie beeindrucken mich sehr.“ - Am meisten habe ich bisher bei meinen Ausstellungen gehört: „Das ist mal was anderes!“

In 3 Sätzen: Warum machen Sie Kunst?

Weil das meine große Liebe ist, es fühlt sich zutiefst sinnvoll und richtig an. Am liebsten würde ich die Welt ein wenig bunter machen, sozusagen das Alltagsgrau der Menschen etwas auflockern und sie wieder mehr in ihre eigene Tiefe bringen. Etwas in ihnen wieder aufwecken, was sie wieder mehr über das Wunderbare des Lebens staunen lässt.

Welche Techniken bevorzugen Sie und warum?

Ich bevorzuge das Malen mit Acrylfarben, weil sie eine große Farbintensität haben und schnell trocknen. Dann muss ich mit meinen Ideen nicht lange warten. Außerdem zeichne ich oft einige Elemente über das Gemalte, gebe den starken Farben einen grafischen Ausdruck hinzu, lasse Kontraste gerne stärker werden, betone Konturen. Und ich schätze es sehr, wenn Unikate durch pastosen Farbauftrag oder die Integration von Fundstücken noch einmaliger werden.

Wie lange brauchen Sie in der Regel für ein Kunstwerk?

Das ist schwer zu beantworten, weil ich dann ganz bei der Sache bin, das Zeitgefühl entschwindet. Wenn ich konzentriert an einem Werk dran bleibe, bin ich meist nach einer Woche zufrieden. Fast alle Bilder haben mehrere Farbschichten. Einige wenige malen sich wie von selbst, sind schon nach zwei bis drei Tagen fertig, das sind jedoch die Ausnahmen. Bei meinen Kleinformaten geht es natürlich schneller.

Gibt es Menschen, die Ihre Kunst beeinflusst haben?

Max Ernst, Friedensreich Hundertwasser, Franz Radziwill, Jörg Immendorff, Vincent van Gogh usw. - insgesamt der Expressionismus, der Surrealismus, die Neue Sachlichkeit, sowieso die Klassische Moderne.

Welche Frage haben wir Ihnen nicht gestellt, die Sie hier gerne noch beantworten möchten?

Welchen Sinn hat Ihre Kunst für Sie? Zunächst einmal tut sie mir unglaublich gut. Wenn ich mit Farben etwas kreiere, bin ich in meinem Element, Farben sind mein Element. Meine Kunst bereichert mich, weil ich mich ausdrücken und so Dinge auf eine zusätzliche Art verarbeiten kann. Und wenn Betrachter sich durch meine Werke inspiriert und berührt fühlen, sie eventuell sogar kaufen, dann macht sie noch mehr Sinn.