In Eva-Maria Müllers Aquarellen fühle ich die auch in dunklen Zeiten nie verloren gegangene pure Freude an der Schöpfung, die Begeisterung an dem Ineinanderfließen eines bestehenden, perfekten Räderwerkes der Natur in allen Variationen, das Festhalten feiner, stiller Momente, die in skurriler Situationskomik auch zum Schmunzeln einladen - Gott wird und ist in den Werken der Künstlerin zugleich Anarchie, GottGöttin legt keinen Wert auf Konventionen, verabscheut Hierarchien, kennt den Urschlamm, kennt den Dreck – und nur aus diesem wird die wahre Kunst geboren, die das Donnergrollen küsst, im Wollen, im Scheitern, im Weinen, im Schreien, in heißem Sonnenlicht, in eisesgrauem Nebelschweif, fein erotisch und niemals gleich.
Eva-Maria Müller macht uns aus tiefster Erfahrung ein Geschenk des Widerspruchs:

Sie lässt bezaubernde Blüten erwachsen auf dürrem Feld
führt das Auge geborgen durch des eiskalten Winters Welt
lange Wege unter müden Füssen beben
und malt doch in jedes Auge neues Leben.
Herzlich willkommen auf der Reise,