Interview

10 Fragen an Daisuke Schneider

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Zur Kunst kam ich durch meine künstlerische Mutter www.filzissima.de sowie meiner eigener Faszination an Malerei und Bildhauerei seit meiner Kindheit. Bereits mit 14 Jahren habe ich mannsgroße Bilder auf alte Tapetenrückseten in meiner kubistischen Phase - von Picasso inspiriert - mittels eines hochwertigen REMBRANDT-Pastellfarbkastens gezeichnet.

Was inspiriert Sie? Wie finden Sie Ihre Motive?

Mich inspirieren Pferde, alte traditionelle Musikinstrumente, Meer und Himmel, aber auch andere Werke bekannter Künstler überwiegend der Postrenaissance bis 1920. Durch das Reiten und da die ganze Familie musiziert Cello, Violine, Oboe, Harfe, Flügel... bin ich "vorbelastet". Motive finde ich durch das Beobachten und einem "inneren" Bild.

Wo entstehen Ihre Kunstwerke?

Bei mir im Atelier, manchmal auch vor Ort - in Texas habe ich eine leere Doppelgarage genutzt. Bis auf ein verschollenes Triptychon und ein paar ganz wenige Bilder hat der Besitzer alles abgekauft und in einer Dauerausstellung präsentiert. Für ein Gemälde - auch ein übergroßes Triptychon - hat er extra einen Raum bauen lassen!

Wie haben Sie Ihr künstlerisches Handwerk gelernt?

Eigentlich nur durch Studium in Kunstbüchern und Museen sowie zahlreiche eigene Misserfolge und Experimente: "Learning by doing!". Das künstlerische Auge wird zudem seit meiner Kindheit geschärft und im Alltag trainiert. Die Leistungskurse Kunst neben Mathe im Gymnasium sowie dem Grafikdesignstudium verdanke ich eher weitere Feinheiten.

Was ist für Sie persönlich das Wichtigste, das jemals jemand über ein Kunstwerk von Ihnen gesagt oder geschrieben hat?

Kann ich nicht sagen. Es gab zwar bisher fast nur positives Feedback, aber letztlich muss mir persönlich gefallen, was ich male und dazu stehen.

In 3 Sätzen: Warum machen Sie Kunst?

1. Die Freude, wenn ein Bild oder eine Skulptur fertig ist / 2. Eine Erinnerung an mich an meine Nachwelt, besonders für die Kinder / 3. Ausdruck meiner "inneren" Bilder visualisiert und greifbar für den anderen

Welche Techniken bevorzugen Sie und warum?

Lasierend aufgetragene Ölfarben liebe ich, um eine entsprechende Leuchtkraft zu erhalten. Ansonsten verwende ich auch für Skulpturen z.B. auch 24K Blattgold, 999er Silber, Kupfer, Bronze oder 22K Rotgold, Rötel, Collagen von uralten Musikinstrumenten auf Leinwand - hochwertige Materialien im Großformat und eher nicht für den kleinen Geldbeutel.

Wie lange brauchen Sie in der Regel für ein Kunstwerk?

Das schnellste Bild entstand an einem Tag; das langwierigste war bisher das großformatige Ölgemälde "LE JOUR OBLIE", einer Kathedrale im Meer mit Nadine beim Cellospiel, das ich im Abiturjahr 1996 begann und 2014 vollendet hatte. Dazwischen war aber eine fünfjährige Pause aufgrund des Schlaganfalls.

Gibt es Menschen, die Ihre Kunst beeinflusst haben?

Ja, die Surrealisten Salvador Dali, Paul Delvaux und Rene Magritte, sowie diverse anderer modernere Künstler wie Renoir, Klimt, Miro, Picasso und Monet. Und natürlich meine Frau, meine Mama und meine Tante.

Welche Frage haben wir Ihnen nicht gestellt, die Sie hier gerne noch beantworten möchten?

Heute genieße ich es, neben Zeichnungen, Gemälden und Collagen, auch surrealistische Musik-Skulpturen zu kreieren und damit die Realität des Betrachters aus altbekannten Musikinstrumenten und dem Wissen, dass Holz nicht schmelzen kann, zu hinterfragen erstaunen und zu Überlegungen zu motivieren. Ich liebe, von der surrealistischen Kernaussage mal abgesehen, die Spannung zwischen "perfekt" menschlich geschaffenen Objekten und dem verkopften Wissen, wie eine Geige, Klavier, Grammophon usw. eben auszusehen hat und den organisch asymmetrischen Formen der Natur.